Einheimische und zugewanderte Jugendliche sind mit den Themen Migration und Rassismus immer wieder konfrontiert. Sie berichten manchmal von unangenehmen Situationen mit ihnen unbekannten Senior_Innen auf der Strasse oder in ÖV. Oft ist zu hören, dass ältere Menschen mehr Vorbehalte gegenüber Migrant_innen hätten. Stimmt diese Einschätzung oder ist sie selber ein Vorurteil?
Auch viele Senior_Innen – Einheimische und Zugewanderte – haben Geschichten zum Thema Migration und Rassismus zu erzählen. Oft haben sie wenig Kontakt mit Menschen aus anderen Kulturen und ausserhalb der Familie. Sie äussernmanchmal, dass sie die Jugendlichen kaum mehr verstehen würden und dass deren Respekt nachgelassen habe. Stimmt diese Einschätzung oder ist sie selber ein Vorurteil?
Ausserhalb der eigenen Familien haben viele von uns kaum Kontakte zu Menschen aus anderen Altersgruppen. So entsteht zwischen den Generationen ein Gefühl von Distanz und Fremdheit.

 

Im Projekt „Brücke der Erfahrungen“ geht es darum, dass im Rahmen von moderierten Begegnungen Beziehungen zwischen den Generationen aufgebaut und Geschichten über Migration, Integration und Heimat zwischen den beteiligten Personen ausgetauscht werden können. In diesen Begegnungen können Gespräche über die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der gemachten Erfahrungen entstehen, die für beide Seiten und für die interessierte Öffentlichkeit spannende und lehrreiche Aspekte beinhalten.

 

Engagierte und interessierte Jugendliche und Senior_Innen aus der gleichen Gemeinde oder Region finden in diesem Projekt eine Plattform, um ihre Erfahrungen mit Differenz (Alter, Herkunft etc.) zur Sprache zu bringen. Dabei wird darauf geachtet, dass sowohl die Jugendlichen als auch die beteiligten Senior_Innen eine Heterogenität bezüglich Herkunft, Religion und Kultur aufweisen. Sie können ihre eigenen Erfahrungen, sowie die der jeweils anderen Generation in einem begleiteten Rahmen reflektieren und werden über die Generationen hinaus ernst genommen und wertgeschätzt.

Der Fokus liegt auf den Gemeinsamkeiten und dem Gelingenden im Zusammensein der unterschiedlichen Generationen und somit auch der Förderung des Verständnisses und dem gegenseitigen Abbauen von Vorurteilen zwischen den Generationen, wie auch zwischen Einheimischen und Zugewanderten. Der ausserfamiliäre Kontakt zur anderen Generation wird durch diesen Austausch sowie durch die gemeinsamen Aktivitäten und Erlebnisse gestärkt. Und durch den lokalen Charakter können entstehende Kontakte weiter gepflegt werden.